Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH)
Frühe Hilfen richten sich an Familien ab der Schwangerschaft bis zum dritten Lebensjahr der Kinder. Das NZFH unterstützt Fachkräfte und Institutionen bei der Entwicklung bedarfsgerechter Angebote – insbesondere für Familien in belasteten Lebenslagen. Eltern und Kinder sollen frühzeitig unterstützt werden, damit Kinder gesund und sicher aufwachsen können.
Das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) hat zum Ziel, die Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und ihren Eltern möglichst frühzeitig und nachhaltig zu verbessern. Die Vernetzung von Angeboten des Gesundheitswesens, der Kinder- und Jugendhilfe und anderen relevanten Akteuren in den Frühen Hilfen, wie der Schwangerschaftsberatung und Frühförderung, ist dabei von zentraler Bedeutung.
Das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) hat das NZFH 2007 eingerichtet. Träger ist das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI). Das BMBFSFJ fördert das NZFH seitdem als zentrale Wissensplattform für Frühe Hilfen.
Auf der Grundlage eines Beschlusses der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten bearbeitet das NZFH seit 2008 zusätzlich den Bereich „Lernen aus problematischen Kinderschutzverläufen“ und setzt diesen als „Qualitätsentwicklung im Kinderschutz“ um.
Von 2012 bis 2017 war das NZFH außerdem als Koordinierungsstelle des Bundes in der Bundesinitiative Frühe Hilfen tätig. Seit 2018 unterstützt das NZFH die Bundesstiftung Frühe Hilfen.
Ein fachlich breit aufgestellter Beirat begleitet das NZFH. Er berät die Bundesstiftung Frühe Hilfen und das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH). Mehr als 40 Mitglieder vertreten relevante Fachdisziplinen, Institutionen und Verbände sowie Bundesländer und Kommunen.
Aufgaben des NZFH
Das BMBFSFJ hat dem NZFH Kernaufgaben übertragen, die kontinuierlich weiterentwickelt werden:
- Forschung: Erkenntnisse zu Frühen Hilfen gewinnen und praxisnah bereitstellen
- Qualitätsentwicklung: Praxis stärken, Qualität gemeinsam weiterentwickeln und sichern
- Kommunikation: Fachlich informieren, Öffentlichkeit herstellen und Frühe Hilfen sichtbar machen
- Kooperation: Kompetenzen aus Wissenschaft, Praxis und Zivilgesellschaft sowie Stakeholder auf allen föderalen Ebenen miteinander vernetzen
- Qualitätsentwicklung im Kinderschutz: Lernen aus Fallverläufen, Prozesse weiterentwickeln, Fachkräfte unterstützen
Das NZFH setzt diese Aufgaben im Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit in einem Referat mit vier Fachgebieten um: Aufgabenplanung und Nationale Zusammenarbeit, Forschung, Kommunikation und Qualitätsentwicklung.

Internetangebot
Die Internetseite www.fruehehilfen.de richtet sich in erster Linie an Fachkräfte der Frühen Hilfen aus Wissenschaft und Praxis, aber auch an Entscheiderinnen und Entscheider auf allen föderalen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen) sowie an alle, die sich für Themen der Frühen Hilfen interessieren. Sie bietet:
- Umfangreiche Fachinformationen, zielgruppen- und themenspezifisch aufbereitet
- Arbeitshilfen und Materialien
- Ergebnisse aus Wissenschaft und Praxis
- Zugang zur digitalen Lernplattform Frühe Hilfen mit Fortbildungsangeboten für Fachkräfte
- Tagungsdokumentationen, Nachrichten und Veranstaltungshinweisen sowie
- Kurznachrichten zu Aktivitäten des NZFH und Updates in den Frühen Hilfen im E-Mail-Abo
Die Erkenntnisse und Materialien werden über zahlreiche Publikationen bereitgestellt – zum Download, zur Bestellung oder Online-Nutzung.
Die Lernplattform Frühe Hilfen bietet Online-Kurse für Fachkräfte in den Frühen Hilfen zum Selbststudium. Das Angebot ist kostenfrei.
Die Seite www.elternsein.info informiert Eltern, werdende Mütter und Väter sowie weitere Bezugspersonen zu Themen wie:
- Angebote der Frühen Hilfen
- Frühkindliches Schreien und die Gefahren des Schüttelns von Babys
- Alltag mit Kind
Über zwei Postleitzahlen-Suchen können Eltern und Betreuungspersonen Frühe Hilfen und Schreiambulanzen in ihrer Nähe finden.