Studien ab 1997
Die Drogenaffinität Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland 2025 - Cannabis
aktuelle Entwicklungen und Trends
Erscheinungsdatum: September 2025
Ergebnisse (barrierefreies PDF-Dokument)
Projekttitel
Drogenaffinitätsstudie 2025
Ziele
Langfristig angelegte Untersuchung zur Verbreitung des Konsums von Tabak, anderen nikotinhaltigen Produkten, Alkohol, Cannabis und weiteren Drogen unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland
Untersuchungsmethodik
Seit 1973 in drei- bis vierjährigem Abstand wiederholte deutschlandweite Repräsentativbefragung der 12- bis einschließlich 25-jährigen Bevölkerung
Verfahren der Datenerhebung
Computergestützte Telefoninterviews (CATI)
Auswahlverfahren
Kombinierte Auswahl aus den Auswahlrahmen der Festnetztelefon- und Mobiltelefonnummern
(Dual-Frame-Ansatz)
Festnetztelefon:
Mehrstufige Zufallsauswahl aus dem ADM Telefon-Mastersample (Computergenerierte Zufallstelefon-nummern, Zufallsauswahl von 12- bis 25-Jährigen im Haushalt)
Mobiltelefon:
Einfache Zufallsauswahl aus dem ADM-Auswahlrahmen für Mobiltelefonie
Ausschöpfung
Festnetzstichprobe: 35,5 %
Mobiltelefonstichprobe: 27,4 %
Stichprobengröße
Insgesamt 7.001 Befragte (100 %)
davon 4.192 per Festnetztelefon (60 %)
und 2.809 per Mobiltelefon (40 %)
Befragungszeitraum
22. April bis 3. Juli 2025
Interviewprogrammierung, Stichprobenziehung, Datenerhebung, Gewichtung
forsa.
Gesellschaft für Sozialforschung und statistische
Analysen mbH
Studienplanung, Datenanalyse und Berichterstattung
Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit, Köln
Referat Q 3 – Evaluation, Methoden, Forschungsdaten
Boris Orth und Anika Nitzsche
Der vorliegende Bericht stellt ausgewählte Entwicklungen und Trends zum Cannabiskonsum junger Menschen in Deutschland dar. Mit den wiederholt durchgeführten Drogenaffinitätsstudien des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG, vormals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA) liegen mit den Erhebungsjahren 2023 und 2025 sowohl Ergebnisse ein Jahr vor und ein Jahr nach Inkrafttreten des Konsumcannabisgesetzes (KCanG) im Jahr 2024 vor. Darüber hinaus erlauben die Ergebnisse der Drogenaffinitätsstudien aus über drei Jahrzehnten auch eine Analyse langfristiger Trends. Für die Drogenaffinitätsstudie 2025 wurde eine für Deutschland repräsentative Stichprobe von 7.001 Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 12 bis 25 Jahren mit computergestützten Telefoninterviews (CATI) befragt.
Im Vergleich zu 2023 gab es 2025 bei 12- bis 17-Jährigen keine signifikanten Veränderungen darin, Cannabis angeboten zu bekommen, der subjektiven Verfügbarkeit und dem Cannabiskonsum im Freundes- und Bekanntenkreis. Auch hinsichtlich der Verbreitung des Cannabiskonsums unter Jugendlichen gab es keine signifikanten kurzfristigen Veränderungen. In der aktuellen Erhebung von 2025 gaben signifikant mehr männliche (7,2 %) als weibliche (4,6 %) Jugendliche an, in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Langfristig zeichnet sich bei männlichen Jugendlichen seit 2019 sogar ein Rückgang im Konsum ab, während es bei den weiblichen Jugendlichen seit 2012 keine nennenswerten Veränderungen gab. Etwa jeder neunte (10,7 %) Jugendliche mit Cannabiskonsum in den letzten 12 Monaten wies 2025 einen problematischen Konsum auf.
In der Altersgruppe der jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren zeigten sich keine kurzfristigen Veränderungen darin, Cannabis angeboten zu bekommen, und im Konsum im Freundes- und Bekanntenkreis. Dagegen stieg die subjektive Verfügbarkeit von Cannabis von 31,4 % (2023) auf 39,2 % (2025). Bezüglich des eigenen Konsums gaben im Jahr 2025 mit 31,6 % mehr junge Männer als junge Frauen (18,8 %) an, in den letzten 12 Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Bei den jungen Männern gab es im Vergleich zu 2023 (26,9 %) einen signifikanten Anstieg der 12-Monats-Prävalenz. Im langfristigen Trend setzte sich damit der Anstieg im Cannabiskonsum junger Männer fort, eine Entwicklung, die seit 2008 anhält und lediglich 2015 sowie 2023 unterbrochen wurde. Bei den jungen Frauen ließen sich dagegen nach einem deutlichen Anstieg zwischen 2015 und 2018 seit 2019 keine nennenswerten Veränderungen mehr beobachten. Bei etwa jedem achten (13,2 %) konsumierenden jungen Erwachsenen lag in 2025 ein problematischer Cannabiskonsum vor.
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